Begonnen hat es mit einem Sonntagsspaziergang.
Nach langer Zeit Bewölkung und Schneefall war dieser besagte Sonntag wieder mal ein Tag mit Sonnenschein. Mehr aus der Vernunft heraus - "jetzt ist´s mal sonnig, frische Luft und die Bewegungen werden mir guttun" - habe ich mich für eine Spazierrunde entschieden.
Eine Runde durch den Ort, der vor einiger Zeit zu meiner zweiten Heimat geworden ist. Ein bißl den Hang hinauf – die Runde liebe ich, weil ich bei klarer Sicht die Alpen groß und deutlich sehen kann. So wunderschön!
Ich spazier so dahin und schau in die Gegend, die kahlen Bäume ermöglichen Durchblicke und Einblicke, die sonst durch die Blätter verdeckt sind. Ich entdecke unser Haus durch ein Wäldchen hindurch. He, das war mir bisher gar nicht bewusst, dass ich an diesem Punkt meiner Runde unserem Haus so nahe war! Ich merke, dass es mir Spaß macht, da noch den einen oder anderen räumlichen Zusammenhang zu erforschen und erkennen. Beschwingt gehe ich weiter.
Wenn ich in der Bewegung bin, macht mir Gehen immer schon Freude, ich bin wirklich gerne zu Fuß unterwegs. Und ich weiß, dass ich beim Gehen ich selbst bin und meine Intuition leichter wahrnehme.
Die Zeit, die vor dem „im Gehen sein“ liegt, ist die Herausforderung. Das Unterbrechen der Aufgabenerledigungen.
Wie geht’s denn dir dabei?
Vorhaben, Aufgaben, Verpflichtungen, Versprechen, Wünsche anderer, die erfüllt werden wollen ... wir notieren alles geistig oder real auf einer to do Liste, die immer länger und länger wird. Dazwischen kommen kurzfristige Erledigungen für Kinder, Partner, im Beruf dazu, Termine wollen vereinbart werden oder etwas geht kaputt und muss sofort erneuert werden. Immer im Tun. In dem ganzen Alltagstrubel merke ich nicht, was ich grad brauch oder was mir entspricht.
Wie kann es mir gelingen, stärker wahrzunehmen, was ich brauch? Immer wieder mal Pausen machen würde mir helfen, in mich zu spüren. Doch der Gedanke, Pausen zu machen, geht auch im Alltagstrubel unter. Der fällt mir erst abends wieder ein.
Also brauch ich etwas, das mich an den Gedanken erinnert – etwas, was ich tagsüber häufiger mache oder brauche – diese Erinnerungshilfe hat mir geholfen.
Du möchtest mehr über den Weg der Erinnerungshilfen kennenlernen?
Ich habe hier einen Wegweiser für dich erstellt, den du dir frei herunterladen kannst!
Das Unterbrechen der Aufgabenerledigungen war die eine Herausforderung, die sich mir stellte.
Die nächste war es, dem Bewegen einen Wert zu geben. Ich war doch tatsächlich der Ansicht, dass eine Runde zu gehen und es zu genießen nicht so wichtig sei. Da tue ich ja nichts dabei. Da gehe ich einfach nur. Vernunftorientierte Argumente, dass z.B. Bewegung meiner Gesundheit zuträglich ist, konnte ich echt gut Beiseite schieben (das hat damit zu tun, welchen Wert ich meinem Körper damals zugestanden habe, aber dazu ein anderes Mal mehr).
Ich war also der Meinung, dass es sich um eine verlorene Zeit handelt, in der ich eine Menge „Wichtigeres“ weiterbringen könnte.
Und an diesem besagten Sonntag schoss es mir ein, wenn ich beim Gehen etwas entdecke, dann tu ich ja dabei etwas! Und dabei war es egal, ob ich eine neue Gegend erforschte oder mein Innenleben. Der BewegungszeitRaum hatte für mich plötzlich eine Bedeutung bekommen und somit einen höheren Stellenwert! Das war der Knackpunkt.
Die Zeit, in der ich mich bewege, ist seitdem nicht mehr verlorene Zeit für mich – sondern absolut das Gegenteil: ich gewinne dadurch jedesmal etwas! Es macht mein Leben reicher. Es war und ist immer spannend, was ich dabei entdecke. Ich bekomme mehr und mehr Verbindung zu meiner Intuition und folge ihren Impulsen.
Da stellt sich mir auch die Frage: wie würde mein Leben sein, wenn ich ausschließlich meiner Intuition folge?
Wow! - was für ein spannender Gedanke!
Ich schließe mit mir eine Vereinbarung: Ich folge im kommenden Jahr ausschließlich meiner Intuition.
Eine spannende Reise beginnt! Ich werde dir davon berichten!
Wie gut gelingt es dir, deine Bedürfnisse im Alltag wahrzunehmen und zu erfüllen? Stellen sich dir Herausforderungen? Ich freue mich von dir im Kommentar zu lesen!
Von Herzen,
Barbara (Mittwoch, 19 Juni 2019 21:43)
Ja Elisabeth, Bewusstheit in den Alltag bringen ist wie eine Pflanze, die wir laufend hegen und pflegen! lg Barbara
Elisabeth (Mittwoch, 19 Juni 2019 17:16)
Hallo Barbara,
Ich find das ganz toll, dass du dich auf diesen Weg gemacht hast und andere daran teilhaben lassen willst. Es war echt spannend von deinen Erfahrungen zu lesen. Ja, ich hab diese Erfahrung auch gemacht, keine Zeit, die ich bewusst erlebe, ist eine verlorene Zeit. Ich denk mir das jeden Tag in der Früh, wenn ich Zeit zum Aufwachen brauche. Manchmal greif ich auch nach einem Psalmbuch und lese einen Psalm. Sehr bewusst steh ich dann unter der Dusche und wenn ich meinen Körper eincreme, denke ich, das ist sowas Ähnliches wie Feldenkrais...und so versuche ich den Tag weiter zu leben. Es gelingt natürlich nicht immer. Auch ich werde von Stresssituationen heimgesucht.
Jetzt schau ich schon wieder auf die Uhr, weil ich noch gießen muss, bevor ich zum Kurt fahre. Ich glaube, nachdem wir in Partnerschaften und in Gemeinschaften leben, muss ich meine Intuitionen anpassen...und eigentlich ist das dann ja auch wieder intuitiv!
Ich muss mich noch mehr darüber nachdenken, aber es macht mir jetzt schon Spaß, mich mit dir darüber auszutauschen.
Alles Liebe, Elisabeth