Ein bißerl provokativ, ich weiß J
Etwas zu erwarten ist per se nicht schlecht. Ich erwarte ein wichtiges Paket, ein tolles Geburtstagsfest, andere schöne Familienfeiern oder die Änderung einer Situation. Etwas, auf das ich mich freue.
Ich möchte heute den Umgang mit Erwartungen in den Mittelpunkt stellen.
Wenn du so wie ich deine Körpershilouette bzw. dein Körpergewicht verändern möchtest, hast du ganz bestimmte Wunschbilder vor Augen. Du siehst dich in der gewünschten Körpergestalt Dinge tun – auch Dinge, die du dir aktuell nicht zugestehst (aber das ist ein anderes Thema, dem ich einen eigenen Blogartikel widmen werdeJ). Du siehst dich am Ziel deiner Wünsche angekommen – mit allen Emotionen, die du dir dazu ausmalst. Wow, große Freude! Glücklich! Frei! Stolz! Das Ergebnis fühlt sich so toll an, dass du möglichst schnell diese Emotionen, diesen Glückszustand erreichen möchtest.
Du wartest darauf, dass du das Ergebnis erreichst ...
Stehst du täglich auf der Körperwaage und checkst dein Gewicht? Hoffst du vor dem Abwiegen, dass die Waage weniger anzeigt als gestern?
Denkst du tagsüber oft daran etwas zu essen oder nicht zu essen, damit die Waage am nächsten Tag ein paar Dekagramm weniger anzeigt?
Das ist sehr normal, weil du ja schnell in deinen Wunschzustand kommen möchtest.
Ich kenne das auch sehr gut aus all meinen Diäterfahrungen und – ich bin da ganz offen – ich erlebe solche Momente auch heute noch immer wieder mal. Nicht mit der Waage – weil ich mir das regelmäßige Abwiegen abgewöhnt habe. Aber unser Unbewußtes ist ja schlau und findet Alternativwege, gell?
Was passiert in solchen Momenten mit dir?
Du buddelst in der Erde und schaust nach, ob der Samen, den du gepflanzt hast, schon wächst.
Du bist ungeduldig, willst schon weiter sein als du bist.
Du kontrollierst – ist die Erwartung jetzt endlich eingetroffen?
Du richtest deine Aufmerksamkeit voll auf den erwarteten Zustand aus – bist „dort“ mit deinen Gedanken.
Und bei jedem Kontrollvorgang, d.h. bei jedem Abwiegen oder anderwärtigen Körpercheck, wirst du brutal in die Gegenwart zurückgeholt. Du spürst die Diskrepanz zwischen Wunschzustand und Ist-Zustand noch deutlicher. Du bist in Gedanken dadurch bei dem, was dir fehlt und woran es dir mangelt. Und du bist im (Er-)Warte-Modus.
Die Aufmerksamkeit daran auszurichten, was dir fehlt – also am Mangel – zieht dich runter. Mangelenergie ist eine schwerfällige Energie und hat immer schlechte Stimmung, Unzufriedenheit, Zweifel und noch einiges mehr im Schlepptau. Welche Kumpane hat deine Mangelenergie?
Indem du dich gedanklich mehr im „dort“ – im erwünschten Zustand – aufhältst, bist du nicht hier, in der Gegenwart. Physisch ja, aber nicht gedanklich oder emotional. Und damit beraubst du dich dein Leben bewusst zu „erleben“. Erleben ist nur im Moment, in der Gegenwart, in der Wahrnehmung mit allen Sinnen, möglich.
Du hast keine Kontrolle über das Ergebnis, über das, was die Waage genau anzeigt. Dazu sind zuviele Körperprozesse im Gange, die z.B. mal mehr, mal weniger Waser im Körper behalten. Bei uns Frauen überhaupt. Du kannst dein Bestes tun, aber das Ergebnis hast nicht du alleine in der Hand.
Diese zwei Ergebnisse kannst du selbst steuern:
1. Du hast die wunderbare Gabe, deine Aufmerksamkeit bewusst lenken zu können!
Lenke deine Aufmerksamkeit willentlich ins „Hier“. Unterbrich deine Gedanken über das „Dort“ und hol sie in den gegenwärtigen Moment. Wo bist du gerade? Was siehst du? Was hörst, fühlst, erlebst du jetzt gerade?
Eine weiter Möglichkeit, wie du dein Gedankenkarussell unterbrechen kannst und mehr Bewusstheit in deinen Alltag bringst, habe ich dir in meinem Freebie zusammengestellt. Du kannst es dir hier frei herunterladen!
Geh in Verbindung mit dem, was jetzt grad ist, was du tust und fühlst. Wenn du dich immer von deinem „Dort“ in dein „Hier“ holst, verschiebt sich dein Fokus von dem Erwarteten hin auf das Erleben.
2. „fake ist till you make it“ - kennst du den Spruch?
Ich habe lange dagegen Widerstand gespürt – ich will ja nichts vorgaukeln, vorlügen etc.
Tatsache ist, dass du über ganz außergewöhnliche Möglichkeiten zur Selbststeuerung verfügst. Du kannst dir die Gefühle und Emotionen, die du mit deinem Zukunfts-Ich verknüpfst, in die Gegenwart holen.
Welche sind deine Emotionen, die du mit deinem Wunschkörperbild verbindest?
Ist es, dich leicht und frei zu fühlen? Siehst du dich glücklich, voller Freude?
Welche Gefühle es auch immer sind, du kannst jedes Gefühl innerlich aktivieren und über deinen Körper ausdrücken. Lenke deine Aufmerksamkeit auf das Aufspüren und Erleben dieser Gefühle! Und mit dem Erleben dieser Gefühle wandelt sich der „fake“ ins „make“. Damit kommst du in diese Energien und ziehst sie auch vermehrt in dein Leben. Dort, wo du deine Aufmerksamkeit hinlenkst, dort wächst es.
UND: du gibst deinem Körper mehr Raum, lernst wieder gerne in deinen Körper reinzuspüren.
Folge ist, dass du deine ureigenen Bedürfnisse wieder leichter wahrnimmst.
Ich kann mich noch gut an eine schon länger zurückliegende Begebenheit erinnern: ein ehemaliger Arbeitskollege hatte im Gespräch erwähnt „... wenn ich zwei Tage nicht zum Laufen komme, wird mein Körper total unruhig und ich muss einfach laufen gehen ...“
In meinem Kopf waren damals nur Fragezeichen „He? Wie? Ich kann spüren, dass mein Körper nach Bewegung verlangt?“ Bei mir war Bewegung damals immer Kopfentscheid. Ich plante Bewegungseinheiten und folgte meiner Planung (oder auch nicht J)
Was ich jedoch in den letzten Jahren lernte ist: indem ich mehr in meinen Körper spüre und so meinem Körper mehr Raum gebe, werde ich sensitiver für die Signale meines Körpers und nehme meine Bedürfnisse leichter wahr.
Wenn du da gerne eintauchen möchtest, lade dir meinen freien Intuitions-Wegweiser „Die exakten Schritte, wie du deine Körpersignale inmitten des Alltagstrubels wieder spüren lernst!“ herunter.
Du kannst es von innen heraus ändern, deine Bedürfnisse wahrzunehmen.
Indem du dich immer wieder selbst vom „Dort“ ins „Hier“ holst, dein Bewusstsein und deinen Körper auf dieselbe Zeitachse bringst, Emotionen aktivierst und bewusst in sie reinspürst und so deinem Körper mehr Raum gibst.
Indem du das „jetzt“ erlebst und nicht das „dann“ erwartest.
Von Herzen,
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