Wieviele Kennzahlen oder Messwerte in Bezug auf deinen Körper fallen dir spontan ein?
Kleidergröße, Gewicht, Kalorien, BMI, Fettanteil, Muskelanteil, Glykämischer Index, Nährwertangaben, Pulsfrequenz ...
Wir sind umgeben von so vielen scheinbar objektiven Richtwerten an denen wir uns orientieren, dass wir uns daran gewöhnt haben, unser Wohlfühlen im Körper vom Einhalten oder Erreichen dieser Werte abhängig zu machen.
Nehmen wir zum Beispiel an, du möchtest dir neue Kleidung kaufen und greifst wie gewohnt zu Kleidergröße 38 ... oder 42 ... oder 48 ... Bei der Anprobe bemerkst du, es passt zwar in der Oberweite, aber um deine Hüften spannt´s (oder umgekehrt). Welche Gefühle löst das in dir aus? Welche Gedanken gehen dir dabei durch den Kopf? Wie gelassen bleibst du und greifst zu einer Kleidergröße höher und probierst weiter?
Was uns sicher einmal bewusst war und wir aus den Augen verloren haben ist, dass Kleidergrößen Durchschnittswerte sind. Sie wurden erst ab Beginn der industriellen Textilanfertigung aus den Einzelmaßen berechnet. Zuvor wurde bei der Person, für die genäht wurde, Maß genommen und für die individuelle Körperform genäht. Für die Massenanfertigung statt Maßanfertigung wurden Durchschnittsproportionen berechnet. Die Einzelmaße vieler unterschiedlicher Frauen in einen Topf geworfen und daraus abgestufte Durchschnittsmaße berechnet. Was grundsätzlich nachvollziehbar ist – wenn der Hersteller seine Kundinnen nicht kennt, muss er Annahmen treffen, um sich der Passform zu nähern. Und es ist ein zweckdienliches Hilfsmittel auch für uns Kundinnen, um einordnen zu können, zu welchem Kleidungsstück wir an der Stange greifen.
Durchschnittsmaßangaben können von Land zu Land sowie herstellerspezifisch variieren und sich auch mit den Jahren wandeln. Und sie sind eben Durchschnittswerte. Sie sagen überhaupt nichts über dich und deinen Körper aus. Um bei unserem Beispiel zu bleiben: Oberweite Gr 38 und Hüftweite Gr 40 heißt weder, dass deine Hüften zu breit sind noch, dass deine Oberweite zu klein ist. Aber oft ist es so, dass wir uns als nicht passend empfinden, wenn etwas nicht passt. Entscheidend ist, was bei dir im Kopf vorgeht.
Dein Körper ist absolut richtig so, wie er ist. Du musst ihn nicht für eine Durchschnittsgrößentabelle passend machen.
Das was zählt ist, wie wohl du dich in deinem Körper fühlst. Wie fühlst du dich, wenn du ausschließlich in deinen Körper reinspürst – und die Textbegleitung in deinem Kopf für die Minuten des Hineinspürens auf stumm schaltest?
Was das Wohlfühlen im eigenen Körper – und auch die Bereitschaft überhaupt in den Körper reinspüren zu wollen – behindert, sind unsere Gedanken. Unsere Selbstbewertungen, von anderen Menschen übernommene Überzeugungen oder „gesellschaftliche“ Ansichten, eigene Erwartungen anders sein zu sollen als wir sind.
Was, wenn du dich in deinem Körper - genau so wie er ist - wohlfühlen darfst?
Was wäre, wenn du deinen Körper nicht zu ändern brauchst, um dich in ihm wohlzufühlen?
Speziell für alle, die wie ich körperstark sind: Ich habe jahrzehntelang geglaubt, ich muss zuerst abnehmen, um mich in meinem Körper wohlfühlen zu können (dürfen). Seit ich gelernt habe, mich in meinem Körper, so wie er in diesem Moment ist, wohlzufühlen und ihn ehrlich mag, nehme ich mit Leichtigkeit ab. Es ist faszinierend!
Dich in deinem Körper wohlzufühlen ist die Quelle für eine Vielfalt an Lebensaspekten.
Dich in deinem Körper wohlfühlen bringt deinen Blick von außen, von Durchschnittsangaben, hin in dein Inneres, zu deiner Einzigartigkeit.
Dich in deinem Körper wohlzufühlen schenkt dir gleichzeitig deinen Körper als deinen Rückzugsort, um dich zu erholen und an dem du dich sicher und geborgen fühlst.
Dein Körper ist wie die Mitte eines Mandalas – du kommst in ihm zur Ruhe.
Bild: brigittekoenig v pixabay
Was heißt für dich „ich fühle mich in meinem Körper wohl?“ Spür in dich und nimm wahr, was ganz genau nur für dich „wohlfühlen“ heißt. Das erfährst du nicht durch eine gedankliche Definition, sondern durch´s Spüren in deinen Körper. Was heißt „wohlfühlen“ für dich? Nimm dir jetzt die Zeit, dem nachzuspüren!
Sobald du für dich weißt, wie es sich anfühlt, wenn du dich in deinem Körper absolut wohlfühlst, bist du der einzigen Zahl, die für dich wichtig ist, eine gutes Stück näher gekommen.
Das ist die einzige Zahl, die wichtig ist: dein persönlicher Wohlfühlwert.
Es ist ein individueller und sehr subjektiver Wert – nicht im Außen mit Werten anderer Menschen vergleichbar. Er hält deine Aufmerksamkeit bei dir. Und er hilft dir – gerade wenn es dir noch nicht so leicht fällt, in deinen Körper zu spüren – zu erkennen wie wohl du dich grad fühlst bzw. warum du dich momentan weniger wohlfühlst.
Schenke dir 5 Minuten Auszeit und definiere für dich eine imaginäre Skala von 0 – 10. Dann spüre von oben nach unten (oder umgekehrt) durch deinen Körper und nimm wahr, was du spürst. Schalte deine Gedanken stumm. Nimm wahr, was ist – ohne „das ist gut/schlecht“. Gib deinem aktuellen Wohlfühlzustand einen Wert auf deiner Skala zwischen 0-10. Das ist dein persönlicher Wohlfühlwert.
Dich in deinem Körper wohlzufühlen und dir darüber bewusst sein lässt dich:
- mutig Dinge tun, nach denen du dich sehnst und die du gerne ausprobieren möchtest dich aber nicht traust
- dein So-sein genießen
- vollkommen und vollwertig fühlen
- deine Aufmerksamkeit in der Gegenwart halten und nicht in Grübeleien über Vergangenes oder Sorgen über Zukünftiges abgleiten
- selbstverständlich und leicht leben
- Liebe für dich spüren
- Freude und Glücksfreudenmomente erleben
- dein Leben erfolgreich und erfüllt sehen
- das tun, was dir entspricht und stimmig für dich ist
- abends dankbar und glücklich über den Tag sein
- anderen Menschen offen und ohne Vorbehalt begegnen
- nähernde Beziehungen eingehen
- ausgelassen sein und dich frei und ohne Scheu in der Öffentlichkeit bewegen
- deine Bedürfnisse und emotionale / energetische Grenzen wahrnehmen
- geschmeidig sein
- Lust auf Bewegung spüren
- selbstbewusst deinen Weg gehen
- keinen Zweifel über deinen Erfolg haben
- ruhig und souverän agieren und reagieren
- energievoll sein und den Energiehaushalt gut in Balance halten
- in deinem Essverhalten maßvoll und natürlich werden
- abnehmen
- vieles mit Leichtigkeit verwirklichen
Der erste Schritt um dich in deinem Körper wohlzufühlen ist dich ihm zuzuwenden und in dein Herz zu hören, was für dein Körpererleben für dich stimmig ist. Durch den Lärm der Alltagsgedanken durchtauchen und dich auf die Stille in dir einlassen.
Wenn du hier begleitet und unterstützt werden willst, bin ich gerne für dich da. Schreibe mir doch eine E-Mail an support@barbara-lintner.com und ich setze mich mit dir in Verbindung.
Ich freue mich auf dich!
Von Herzen,
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